Die auch für die Lohnrunde relevanten Konjunkturprognosen für 2024 haben sich deutlich eingetrübt. Das Staatssekretariat für Wirtschaft SECO korrigiert in seinem Ausblick von Ende September 2023 die Wachstumsprognose für die Schweizer Wirtschaft für 2024 auf 1.2 Prozent. Im Juni 2023 lag dieser Wert noch bei 1.5 Prozent. Für das laufende Jahr wird ein BIP-Wachstum von 1.3 Prozent erwartet. Damit bewegt sich das hiesige Wirtschaftswachstum in beiden Jahren auf einem unterdurchschnittlichen Niveau. Die konjunkturelle Abkühlung wird sich auch auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar machen, weshalb ein Anstieg der Arbeitslosenquote auf 2.3 Prozent erwartet wird. Die Inflation von 1.9 Prozent dürfte zudem die Konsumnachfrage dämpfen.
Ungeachtet dieser Prognosen stellen die Gewerkschaften und Angestelltenverbände sehr hohe Lohnforderungen. Der Schweizerische Bankpersonalverband übernimmt die Position des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes auch für die Bankbranche und erwartet Lohnerhöhungen von 5 Prozent, mindestens aber 6'000 Franken für Einkommen unter 120'000 Franken. Der Kaufmännische Verband Schweiz liegt mit seiner Forderung von 4.5 Prozent nur leicht tiefer.
Die bisher verfügbaren Prognosen zum Lohnherbst 2023 der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich und des privaten Unternehmens know.ch weisen für die Bankbranche beabsichtigte Lohnerhöhungen von 1.8 bis 1.9 Prozent aus. Dieser Wert liegt im Rahmen der Erwartungen für die Gesamtwirtschaft.