Banken im demografischen Wandel: Weiterbildung als Schlüssel für langfristige Karriereperspektiven

Eine Analyse von BSS Volkswirtschaftliche Beratung zur Demografie der Bankangestellten bringt spannende Erkenntnisse zur Situation von älteren Mitarbeitenden.

Basierend auf einer detaillierten Auswertung der Altersstruktur, der Arbeitsmarktbeteiligung sowie der Löhne der Bankangestellten, gibt die Analyse wertvolle Einblicke in die demografische Entwicklung und die daraus resultierenden Trends und Herausforderungen. Die Analyse wurde von der Paritätischen Kommission der Banken in der Schweiz in Auftrag gegeben.  

Altersstruktur und Arbeitsmarkttrends

Die Analyse zeigt, dass der Altersdurchschnitt in der Bankenbranche weiter ansteigt. Besonders sticht heraus, dass die Gruppe der 55- bis 64-Jährigen in den letzten 10 Jahren um 40 Prozent zugelegt hat. Erfreulicherweise ist die Pipeline an jungen Bankmitarbeitenden zwischen 15 und 34 Jahren aber auch gut gefüllt. So arbeiten in der Bankbranche zum Beispiel mehr Frauen unter 34 Jahren als in der Gesamtwirtschaft. Die grosse Herausforderung wird es sein, die jungen Mitarbeitenden in den Banken resp. der Bankbranche zu halten, sind diese im Arbeitsleben doch deutlich mobiler als frühere Generationen.

Beschäftigungsgrad und Arbeitszeitmodelle

Interessant ist auch der Beschäftigungsgrad in der Altersgruppe der über 50-Jährigen, der sowohl bei den Frauen wie auch bei den Männern höher liegt als in anderen Branchen. Die Analyse weist auf flexible Arbeitszeitmodelle und Teilzeitlösungen als wichtige Massnahmen hin, um das Engagement älterer Mitarbeiter zu fördern und eine ausgewogene Work-Life-Balance zu ermöglichen. Diese Modelle sind essenziell, um das Potenzial der älteren Generation voll auszuschöpfen und den Wissensverlustbei altersbedingten Austritten zu minimieren, aber selbstverständlich auch, um als Branche für jüngere Generationen attraktiv zu bleiben.

Löhne und Karriereperspektiven

Die Lohndaten verdeutlichen, dass die Entwicklung der Bruttolöhne im Bankwesen stark alters- und ausbildungsabhängig ist. Während die Gehälter in jüngeren Jahren relativ homogen verteilt sind, öffnet sich mit zunehmendem Alter die Einkommensschere. Besonders auffällig ist der Einkommensvorteil bei Angestellten mit tertiärer Ausbildung (Höhere Berufsbildung, Hochschulen), der sich durchgehend positiv auf die Karriereentwicklung auswirkt. Diese Erkenntnis unterstreicht die Bedeutung von Weiterbildungsmöglichkeiten als Schlüssel zur Sicherung langfristiger Karriereperspektiven.

Arbeitslosigkeit und Alterseffekte

Ein weiteres zentrales Thema der Analyse ist die Arbeitslosigkeit in der Branche, die mit dem Alter leicht ansteigt. Bei der Langzeitarbeitslosigkeit zeigt sich ein differenziertes Bild: Auf den ersten Blick erscheinen die 177 als langzeitarbeitslos gemeldeten Personen über 55 Jahre als überschaubare Gruppe. Deren prozentualer Anteil innerhalb ihrer Altersgruppe ist aber überproportional hoch, was auf spezifische Herausforderungen bei der Reintegration von älteren Mitarbeitenden hinweist. Im Vergleich zeigt sich, dass ältere Arbeitskräfte nicht nur länger nach einer neuen Position suchen, sondern oft auch geringere Chancen auf eine Rückkehr in den Arbeitsmarkt haben. Massnahmen zur Förderung der Weiterbildung und zum gezielten Erhalt der Arbeitsmarktfähigkeit werden deshalb als notwendige und effektive Schritte zur Beschäftigungsfähigkeit dieser Gruppe hervorgehoben.

Positiv fällt in diesem Zusammenhang auf, dass in der Bankbranche auch bei den älteren Mitarbeitenden überdurchschnittliche Weiterbildungs-Aktivitäten beobachtet werden. Rund ein Viertel der über 55-jährigen Bankmitarbeitenden geben an, in den letzten vier Wochen eine Weiterbildung absolviert zu haben.

Erfreuliche Werte zeigen sich auch beim Gesundheitszustand der älteren Mitarbeitenden in der Bankbrache. Fast 90 Prozent der über 50-Jährigen schätzen ihren eigenen Gesundheitszustand als gut oder sehr gut ein.

Chancen und Handlungsempfehlungen

Die Analyse zeigt, dass die Bankbranche vor einer signifikanten demografischen Wende steht. Die demografische Herausforderung kann jedoch auch als Chance genutzt werden: Die Banken müssen neue Personalstrategien entwickeln, die sowohl die erfahrenen älteren als auch die jüngeren Generationen berücksichtigen. Eine gezielte Förderung der Weiterbildung, flexible Arbeitszeitmodelle und spezifische Programme für Gesundheit und Wohlbefinden können dazu beitragen, die Bankbranche für alle Altersgruppen attraktiv zu gestalten und die Zukunft erfolgreich zu sichern.

Der Wandel ist da – die Bankenbranche muss jetzt die Weichen stellen, um die kommenden Demografie-Herausforderungen zukunftssicher und anpassungsfähig meistern zu können.

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