Arbeitgeber-Banken-Direktor Balz Stückelberger begrüsste die rund 100 Gäste zur neuen Netzwerkveranstaltung "Spotlights". Stückelberger erläuterte kurz die Idee des neuen Veranstaltungskonzepts, bei dem der Austausch unter den Gästen in lockerer Atmosphäre im Vordergrund steht. Er führte durch den Abend und stellte jeweils die drei Speaker Barbara Josef, Yannick Blättler und Stephan Sigrist kurz vor. "Es ist unser Ziel, mit den Kurz-Inputs von unseren hochkarätigen Speakern bei Ihnen für Gesprächsstoff zu sorgen, sodass Sie einen kurzweiligen Abend bei einem feinen Apéro riche aus der Kaufleuten-Küche erleben können", schloss Stückelberger seine einleitenden Worte.
Die Gäste der Netzwerkveranstaltung "Spotlights" konnten im Laufe des Abends spannende Kontakte knüpfen, interessante Gespräche führen und erhielten immer wieder kurze, aber inspirierende Inputs von hochkarätigen Referent:innen. Die Kurz-Inputs werden dann im Nachgang zur Netzwerkveranstaltung "Spotlights" in drei Webinaren vertieft.
Das erste Spotlight des Abends setzte Barbara Josef mit ihrem Kurzreferat unter dem Titel «R.I.P. New Work». Die New-Work-Spezialistin zeigte auf, dass wir nun seit genau 40 Jahren von New Work reden, aber uns noch immer nicht richtig damit auseinandersetzen. Denn wenn wir genau hinschauen, sei das jüngste Kapitel von New Work heute vor allem "new me" und "without me". "Es ist Zeit, dass wir aus unseren Homeoffices kriechen, uns mit den grossen Fragen auseinandersetzen und gleichzeitig im Kleinen beginnen zu gestalten", forderte Barbara Josef.
Im Zeitalter der Individualisierung brauche es nicht den Ruf nach noch mehr "Ich", ist die New-Work-Spezialistin überzeugt. Es brauche viel mehr den Ruf nach mehr "wir". "Die Frage nach dem Kollektiv, Allianzen schmieden zu können, ein Zugehörigkeitsgefühl zu haben und Dinge zu machen, die für andere wichtig sind und nicht für mich, diese Frage ist heute enorm aktuell und deshalb sollten wir die Zukunft der Arbeit nach dieser Frage ausrichten", ist Josef überzeugt.
Die Zukunft der Arbeit zu gestalten, heisse, als Person und als Organisation einen Traum, eine Vision oder zumindest eine Ambition zu haben, die im Idealfall dann auch zusammenpassen würden. "Begraben wir also die Ideologie 'New Work' mit den romantischen Vorstellungen, den egoistischen Forderungen und machen wir uns an die Arbeit", rief Barbara Josef zum Schluss ihres Inputs den Gästen zu.
Yannick Blättler ist Co-Gründer und CEO des Beratungsunternehmens Neoviso, das sich zum Ziel gesetzt hat, den Generationen-Gap in den Unternehmen zu verkleinern und Arbeitgebern näher zu bringen, wie die Generation Z tickt und funktioniert.
Blättler strukturierte seinen Kurz-Input entlang der drei "K" Kontext, Kanäle und Klarheit. Er plädierte dafür, zunächst zu verstehen, dass wir aufgrund der Demografie unbedingt junge Menschen in unseren Unternehmen brauchen. Wir müssen uns auch fragen, wie und über welche Kanäle wir diese Generation erreichen können und vor allem auch, was diese Kanäle mit den Jungen machen, betonte Blättler. Und die jungen Mitarbeitenden wollen Klarheit. Sie müssen verstehen, wohin sich das Unternehmen entwickeln soll. Sie brauchen Instant-Feedback, das ihnen aufzeigt, wie sie sich entwickeln - und zwar nicht einmal im Jahr beim Mitarbeitergespräch, sondern ständig und immer wieder.
"Lasst uns also eine Führungskultur schaffen, mit der wir inspirieren, zuhören, den Jungen auch vertrauen und mit Klarheit Ziele setzen, die getrackt werden können. Zeigt den Arbeitnehmenden der Generation Z, wo der Weg hinführt", schloss Blättler seinen Input.
Den Abschluss des Abends bestritt Stephan Sigrist mit seinem Kurz-Input unter dem Titel «Déformation Digitale – Warum die KI-basierte Arbeitswelt mehr Menschenverstand braucht».
Der KI-Spezialist und Think-Tank-CEO zeigte in seinem Input auf, dass der Einzug von künstlicher Intelligenz in die Arbeitswelt durchaus mehr Effizienz und sogar neue Kreativität verspricht. Nachhaltiges Wachstum erfordert aber nicht primär einfach mehr Technologie, sondern eine Stärkung von menschlicher Einflussnahme an den zentralen Stellen der Wertschöpfung sowie eine neue Kultur der Arbeitswelt, die den Innovationsschwerpunkt auf Schnittstellen setzt.
"Haben wir aufgrund von KI eine komplette Disruption? Nein! Wir werden aber natürlich Verschiebungen in den Prozessen sehen, die auch Einfluss haben werden auf verschiedene Berufsgruppen. Die Kerngefahr ist aber, das wir plötzlich beginnen, unsere Verhaltensweisen zu verändern, dass wir beginnen wie Algorithmen zu denken und so Abhängigkeiten entwickeln und vergessen, die Dinge selbst zu tun, dass wir weniger differenzieren", so das Fazit von Stephan Sigrist in seinem Input.